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Kategorie: Netzwerk

WLAN Repeater für 7,- Euro

Klingt zunächst erst einmal nach einem Traum. Aber ist es möglich einen WLAN Repeater für unter 10,- Euro zu bekommen? Ich sage ja. Was ihr braucht um solch einen Repeater an den Start zu bringen ist ein Linux Rechner z.B. ein Raspberry Pi, ein micro USB Kabel und ein ESP8266 Microcontroller.

  • NodeMCU V2 WiFi Amica ESP8266 ESP-12F

Den Raspberry habe ich bereits. Den Microcontroller habe ich bei Amazon für 7,- Euro gekauft und USB Kabel liegen hier mehr als genug herum. Verbinden wir den ESP8266 via USB mit dem Raspberry und starten diesen.

Jetzt können wir das Terminal öffnen und folgendes eingeben:
sudo pip install esptool

Danach kopieren wir uns das OS für unseren Repeater von github auf den Pi:
git clone https://github.com/martin-ger/esp_wifi_repeater

Jetzt wechseln wir in das Verzeichnis, welches wir heruntergeladen haben:
cd esp_wifi_repeater

Zuletzt geben wir folgendes ins Terminal ein:
esptool.py --port /dev/ttyUSB0 write_flash -fs 4MB -ff 80m -fm dio 0x00000 firmware/0x00000.bin 0x02000 firmware/0x02000.bin

Fertig. Der ESP8266 Microcontroller kann nun vom Raspberry „abgezogen werden“ und mit einem Netzteil oder Powerbank verbunden werden.

Nach wenigen Sekunden ist der Repeater bereit und ihr könnt euch mit dem Handy oder Computer auf das WLAN des ESP8266 schalten. Sucht dazu nach MyAP. Ein Passwort gibt es nicht.

Gebt nun in eurem Browser folgende IP Adresse ein:
192.168.4.1

Ihr gelangt auf das webinterface des Microcontrollers. Hier könnt ihr euch nun mit eurem WLAN verbinden (SSID und Passwort) welches dann auch entsprechend verstärkt werden soll. Zusätzlich könnt ihr noch einen separaten Namen (SSID) für euer verstärktes WLAN Netz sowie Passwort wählen.

Reichweite: In meinem Test habe ich den ESP8266 Microcontroller einfach mit etwas Gaffa ans Fenster geklebt und hatte um und bei 100 Meter Reichweite. Die ist natürlich von der Umgebung abhängig. Bäume, Häuser, Autos und Co. sorgen dafür, dass weniger Feldstärke vorhanden ist.

Tauglich ist das ganze für z.B. das Streamen von Musik in den Garten, das gucken von HD Inhalten z.B. auf YouTube oder das normale Surfen im Netz. Anwendungen wie Videotelefonie oder Games die viel Bandbreite benötigen fallen nicht in das Aufgabengebiet des ES8266.

 

 

 

Netzwerk Live Kamera

Um eine einfache kleine Netzwerk Live Kamera zu bauen – um z.B. in das Carport, in den Garten oder in den Postkasten zu gucken – braucht es gar nicht viel. In diesem Beispiel beschränken wir uns auf 6 Komponenten:

  1. USB Netzteil
  2. Micro USB Kabel
  3. Raspberry Pi zero w
  4. Micro SD Karte (32 GB)
  5. Raspberry Kamera Modul (v1.3)
  6. Offizielles Pi zero Gehäuse

Nachdem das OS generiert ist, das Flachbandkabel auf der einen Seite in das Kameramodul, auf der anderen Seite in den Pi zero gesteckt ist und der Pi Strom bekommt – kann es mit dem Code losgehen.

Das Terminal öffnen und folgende Codes nacheinander eingeben:
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade

Der Raspberry bringt sich nun selber auf den neuesten Stand (update / upgrade).

Um das Kameramodul bei jedem Systemstart automatisch im Hintergrund starten zu lassen müssen wir dem Pi folgende Befehle mitgeben:
echo "v4l2_common" | sudo tee -a /etc/modules
echo "bcm2835-v4l2" | sudo tee -a /etc/modules

Nun installieren wir das eigentliche Programm, um den Live Feed zu sehen:
sudo apt-get install motion

Der Pi holt sich nun alle nötigen Pakete, um das Programm „Motion“ zu installieren. Je nach Internetverbindung kann dies etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Kameraverzeichnis erstellen und die entsprechenden Schreibrechte erteilen
mkdir /home/pi/cam/
sudo chgrp motion /home/pi/cam/
chmod g+rwx /home/pi/cam/

Dann noch das Logverzeichnis erstellen und wieder die entsprechenden Schreibrechte für motion vergeben:
mkdir /home/pi/log/
sudo chgrp motion /home/pi/log/
chmod g+rwx /home/pi/log/

Autostart „Motion“ einrichten:
sudo nano /etc/default/motion

Es öffnet sich die Konfigurationsdatei von Motion. Hier muss das „no“ durch ein „yes“ ersetzt werden. Das ganze sieht dann wie folgt aus:
start_motion_daemon=yes

Als nächstes geht es an die Allgemeine Konfigurationsdatei. Diese öffnen wir mit:
sudo nano /etc/motion/motion.conf

Folgende Codezeilen habe ich geändert:
# Start in daemon (background) mode and release terminal (default: off)
daemon on


# Use a file to save logs messages, if not defined stderr and syslog is used. ($
logfile /home/pi/log/motion.log


# Rotate image this number of degrees. The rotation affects all saved images as
# well as movies. Valid values: 0 (default = no rotation), 90, 180 and 270.
rotate 180


# Image width (pixels). Valid range: Camera dependent, default: 352
width 1920

# Image height (pixels). Valid range: Camera dependent, default: 288
height 1080

# Maximum number of frames to be captured per second.
# Valid range: 2-100. Default: 100 (almost no limit).
framerate 30


# Target base directory for pictures and films
# Recommended to use absolute path. (Default: current working directory)
target_dir /home/pi/cam


# Restrict stream connections to localhost only (default: on)
stream_localhost off

Nach dem ganzen Code schreiben, steht jetzt das Speichern via
strg+x (für schließen) an – bei der Abfrage zum Speichern mit y und Enter bestätigen.

Zurück im Terminal geben wir für den Neustart des Pi folgenden Befehl ein:
sudo reboot

Nach dem Neustart ist der Live Feed der Pi Kamera in eurem Netzwerk verfügbar. Er kann über die IP Adresse das Raspberry und den Port aufgerufen werden. Bei mir ist es die 192.168.130.51:8081

Wer seine Pi Live Feed Kamera auch von unterwegs aus ansehen möchte, muss nur noch eine entsprechende Weiterleitung in seinem Router einrichten.

Raspberry „Headless“ betreiben

Wer seinen Raspberry wie ich gern ohne angeschlossene Maus, Tastatur, Monitor und Netzwerkkabel betreiben möchte (Headless) – ist gut damit beraten die WLAN SSID + Passwort und den SSH Zugang mit auf die Karte zu schreiben. Das geht einfacher als gedacht… Nachdem mit dem rpi Tool das Raspberry OS auf die SD Karte geschrieben wurde, werft ihr die Speicherkarte aus, steckt diese dann aber nicht direkt in den Pi, sonder wieder zurück in euren Rechner. Die zwei folgenden Dateien kopiert ihr dann einfach in das Stammverzeichnis.

  • Für den SSH Zugang erstelle eine Textdatei. Diese trägt den Namen ssh.txt der Inhalt bleibt leer. Es geht nur um den Namen der Datei. Achte auf die Kleinschreibung.
  • Für die WLAN Zugangsdaten erstelle die Datei mit dem Namen wpa_supplicant.conf diese öffnest du mit einem Texteditor deiner Wahl. Folgender Inhalt muss hinein:

country=DE
ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev
update_config=1
network={
ssid="DEIN WLAN NAME"
psk="DEIN WLAN PASSWORT"
key_mgmt=WPA-PSK
}

  • Ersetze DEIN WLAN NAME durch das WLAN deiner Wahl.
  • Ersetze DEIN WLAN PASSWORT durch dein persönliches Passwort
  • Schreibe die ssh.txt und die wpa_supplicant.conf auf die Raspberry SD Karte.
  • Speicherkarte auswerfen und in den Pi stecken – fertig.

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